hier mal ne anmerkung zu österreich:
österreich hat in den vergangenen knapp 200 jahren so ca. 80 seiner fläche an nationalstaaten verloren. ein grund für die österreicher, weniger nationalistisch zu sein? im gegentume. schon eine merkwürdigkeit. wenn man aber länger drüber nachdenkt und ich denke da nun schon seit 20 jahren drüber nach

, ists genau das der grund, warum der österreicher - und zwar völlig gleich, welcher politischer gesinnung - solchen nichtigkeiten und seltenen ausnahmen wie cordoba (seit cordoba hat österreich gegen deutschland im fußball nicht mehr gewonnen, also ebenso wie vorher jahrzehntelang nicht) eine derartige bedeutung beimißt. das ist ja nicht etwa nur ein "da habens wirs den piefkes mal gezeigt" oder die rache des kleinen am arroganten großen, das ist für den österreicher der beweis, daß er - der österreicher - außer skifahren noch etwas anderes kann, der beweis, daß die hohe meinung, die der österreicher über sich selbst hat (und niemand auf der welt sonst) irgendwie vielleicht doch gerechtfertigt ist. das problem des österreichers ist also, glaube ich, sein ungeheures selbstbewußtsein und selbstwertgefühl, das de facto mit einem siemenslufthaken im nirwana verankert ist - gäbe es nicht cordoba oder ähnliches.
legt man das zugrunde, erklärt sich fast alles, was österreicher über sich, die welt oder ihren großen nachbarn sagen. sie neiden den deutschen den wirtschaftlichen erfolg (der heute, wo kohle mehr last als lust ist, ohnehin sich relativiert hat), den erfolg im fußball, den erfolg überhaupt, weil - im österreichischen licht betrachtet - österreich der einzig legitime sieger der geschichte hätte sein müssen. und das dem nicht so ist, zeigt ja, wie ungerecht die welt ist. und der deutsche, der daran schuld hat. wie ja auch österreich wie selbstverständlich das "erste opfer" hitlers ist und bleibt im blick der österreicher, heldenplatz hin oder her.
an sich müßte man zu dieser em ja folgendes sagen:
welch ein mut für ein so kleines land wie österreich, eine em zu veranstalten und damit gar nicht darum herum zu kommen, ihre grottenschlechten fußballer der halben welt zu präsentieren! welch ein mut ein turnier zu veranstalten, wo die weltelite spielt (außer bra / arg), während man selbst auf einer stufe mit den farör-inseln und lichtenstein steht!
aber leider diskutieren die österreicher doch allen ernstes, wie und ob ihre mannschaft mit dieser elite mithalten kann. und, wenn man zum ergebnis kommt, daß sies nie kann (und warum sollte sies plötzlich können?), dann geht das gejammer, geschimpfe und gehäme los, weil die österreichischen fußballer nicht dort stehen, wo sie nach österreichisch-realistischer einschätzung - wenns denn in der welt gerecht zuginge - stehen müßte: ganz oben
gleichwohl kanns gegen kroatien zu einem unentschieden langen.
rühli