Ersteinmal möchte ich mich bei Felix für dieses tolle Event bedanken.
Wieviel Arbeit in so einem Event steckt können die meisten, so auch ich, nur erahnen.
Die Anpassungen der Strecke, die BoP der einzelnen Klassen untereinander sowie die der einzelnen Fahrzeuge je Klasse ist eine wirkliche Mammutaufgabe. Und die BoP war, meiner Meinung nach, echt richtig gut gelungen. Daumen hoch dafür.
Als die ersten Infos zu diesem Event zu mir durchdrangen, war mir klar, da musst du teilnehmen.
Zum ersten als Performancetest im großen Fahrerfeld und darüberhinaus um Erfahrung beim Manövrieren eines LMP2 in einem großen Multiclass Feld zu sammeln.
Bisherige Erfahrungen im Bereich Multiclass konnte ich nur in BMW M2, TCR, GT3 und GTE sammeln. Diesmal also die Klasse fahren, über die man selbst eventuell in vergangenen Events im Eifer des Gefechts geschimpft hat.
Nun noch ein paar Eindrücke zum Event.
Practice und Vorbereitung:
Im Vorfeld der Veranstaltung musste ich mich ersteinmal mit dem LMP2 beschäftigen und ein Setup herausfahren. Dies nahm einige Zeit in Anspruch und ich kam mit der Zeit immer besser mit dem Fahrzeug zurecht.
Das Setup wurde dann eher "safe" ausgelegt und ist wahrscheinlich noch ein gutes Stück von optimal entfernt, aber es ging mir hauptsächlich darum, das Fahrzeug in jeder Lebenslage beherrschen zu können, was mir auch ganz gut gelang. Mehr dazu später.
Quali:
Die ersten Runden konnte ich, trotz vereinzeltem Windschatten, die Zeiten nicht ganz so abrufen wie gewollt, also hieß es nochmal zurück in die Box und neue Reifen holen.
Mit den neuen Reifen und wenig Kraftstoff konnte ich dann kurz vor Schluss noch bis knapp an meine Bestzeit heranfahren und mir so Platz 3 in der LMP2 Klasse sichern.
Realistisch gesehen wäre eventuell noch Platz 2 drin gewesen, aber auch mit der erreichten Leistung war ich glücklich.
Rennen:
Solangsam stieg die Aufregung, 50 Fahrzeuge im Multiclass bewegen sich im Double File um die Strecke, die Start-/Ziellinie und damit das charakteristische "Green, Green, Green" rückt immer näher.
Als das Startsignal ertönt bewege ich mich vorsichtig im Feld auf Kurve 1 zu, jederzeit bereit zu bremsen und auf maximale Vorsicht bedacht.
Kurze Zeit später, Turn 1 ohne Kontakt durchfahren, aber in meiner Klasse auf einen der letzten Plätze zurückgefallen.
Somit zwar nicht optimal gelaufen, hätte aber auch schlechter laufen können. Auf jedenfall muss ich daran arbeiten, die Plätze nicht zu leicht herzugeben, natürlich immer im Hinterkopf keine sinnfreien und unüberlegten Aktionen zu starten.
Im Anschluss ging es diszipliniert weiter und ich konnte mich langsam wieder nach vorn arbeiten.
Leider hat ein paar Runden später ein anderer Fahrer nicht mitbekommen, dass ich mich im Oval, kurz vor der BusStopp, noch zwischen ihm und der Wand befand. Dies führte dazu, dass ich unliebsamen Kontakt mit eben jener hatte und daraus ein Schaden am Frontsplitter und der Aufhängung vorn rechts resultierte. Glücklicherweise hatte dies keine große negative Auswirkung auf das Fahrverhalten.
Also wieder auf nach vorn kämpfen. Dies gelang dann auch ziemlich gut, bis zu einem Kontakt kurz vor Turn 1, der dazu führte, dass ich mit stehenden Rädern in Richtung der Reifenstapel, welche die Weiterfahrt auf dem Oval verhindern sollen, rutschte.
Mit viel Glück konnte ich das Fahrzeug knapp vor selbigem zum stehen bekommen. Also, Rückwärtsgang einlegen und weiter. Nun allerdings mit Massagesitz, denn die Flatspots vibrierten sich durch das gesamte Rig bis in meinen Sitz.

Kurz kam die Überlegung auf, einen Stop einzulegen um die Reifen zu tauschen. Diesen Gedanken legte ich schnell wieder ab und kämpfte mich wieder weiter nach vorn.
Im Anschluss gab es dann keine weiteren aufregenden Erlebnisse, auch wenn die Überrundungen volle Konzentration erforderten.
Den ein oder anderen kleineren Fahrfehler baute ich dann noch ein und hatte mich irgendwann damit angefreundet, auf die Fahrer vor mir, nicht mehr aufschließen zu können. Zu dem Zeitpunkt befand ich mich auf P4 oder P5 in der LMP Klasse.
Aufgrund von Fehlern bzw. Boxenstopps der vor mir fahrenden LMP kam ich kurz vor Ende auf P2 nach vorn. Kurz vor Ende des Rennens stellt ich mit Erschrecken fest, dass es wohl eng wird mit dem Sprit (Ja "Er brauchte Sprit"

). Trotz allem sparen hätten mir ca 2l gefehlt, um das Rennen abschließen zu können.
Also ab in die Box und 3l nachgetankt. In der Zeit überquerte der Führende die Ziellinie. Dies führte dazu, dass ich in der letzten Runde all die Fahrzeuge, welche das Rennen bereits beendet hatten, überholen musste, um auch die verdiente Zielflagge zu sehen.

P2 in der LMP2 Klasse, damit kann man leben.
Fazit:
Ein wirkliches tolles Event mit einem gutem Ergebnis und viel gewonnener Erfahrung.
Vielen Dank nocheinmal explizit an Felix, der immer wieder tolle Events organisiert.
Vielen Dank auch an alle Mitfahrer und alle die ich vergessen habe.
