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User 191
Da ich für unser Team eh einen Rennbericht schreiben muss, poste ich ihn auch mal ins Forum. Vielleicht interessierts ja noch den ein oder anderen:
22. Januar 2002, 20 Uhr, Indianapolis, 70° Fahrenheit, absolute Windstille, die Frisur sitzt.
Vor dem 15 Mann starken Starterfeld liegt eine Strecke von insgesamt 48 Runden in dem sich die Teilnehmer des Shootout-Cups der GNL ein weiteres Mal für höhere Aufgaben qualifizieren können.
Nachdem mein letztes großes Rennen in Phönix/Arizona eher unbefriedigend verlaufen ist, war es heute weniger das Ziel neue Rundenrekorde aufzustellen, als vielmehr dem Team unnötige Kosten zu ersparen und den Wagen in einem Stück sauber nach Hause zu bringen. Lieber nur mit 80% Prozent Einsatz fahren, dafür aber sauber. Dementsprechend lautete die Strategie für das Rennen: 'Slow is smooth, and smooth is fast.'
Ziel für das Qualifying war es dann auch nicht die Pole-Position zu erreichen, sondern einen guten Startplatz in der ersten Hälfte des Feldes zu erringern. Als Richtzeit nahm ich mir dafür eine Zeit von unter 52 Sekunden vor. Die Zeit verfehlte ich dann natürlich prompt und fand mich mit einer '52.000' auf dem fünften Startplatz wieder.
Der Start des Rennens verlief dann nahezu nach dem Lehrbuch. Keine Jumpstarts und keine wilden Überholmanöver. Um jedes Risiko zu vermeiden, ließ ich den neben mir in T1 einbiegenden Peter Neundorf passieren, und nahm anschließend an 6. Position liegend - hinter Peter - das Rennen auf.
In L5 kam es dann zu einem Kontakt zwischen dem an dritter Stelle liegenden Christoph Hellwig und dem viertplazierten Andre Kurth. Andre hatte leider Pech und drehte sich Richtung Mauer, während Peter und ich unter ihm hindurchschlüpfen konnten. Platz 5.
Der nach dem Unfall noch an 3. Stelle liegende Christoph Hellwig verfehlt Eingangs T3 seinen Bremspunkt und wird hoch hinausgetragen und gegen die Mauer gedrückt. Peter und ich können wiederrum passieren. Platz 4. Das Führungsduo konnte sich in der Zwischenzeit leider gut von uns beiden absetzen.
Ich erinnere mich noch rechtzeitig an meine gewählte Strategie und verzichte darauf den direkt vor mir fahrenden Peter Neundorf zu attackieren. Stattdessen geh ich alle Kurven eher langsam an, und saug mich dann - dank Peters Windschatten - wieder an ihn heran. So darf sich der arme Peter abquälen, während ich meine Reifen schone.
Leider findet Peter diese Taktik nicht besonders gut, und entschließt sich mir in T3 einen gehörigen Schrecken zu verpassen, indem er seinen Wagen querstellt. Ich kann gerade noch ausweichen, touchiere dabei aber unsanft die Mauer und fahr mit einer leicht verbeulten Motorhaube weiter. Heiko Gross nutzt diesen Vorfall schamlos aus und passiert. Nur noch Platz 5.
In Runde 15 fährt Heiko dann überraschend nach T4 an die Box und Peter und ich können wieder passieren. Platz 4.
Der hinter mir liegende Martin Straube knabbert sich Runde für Runde an uns heran. Es gelingt mir zwar ihn mehrere Runden hinter mir zu halten, aber in L23 schließlich kann er meinen Windschatten ausnützen und mich Eingangs T1 fair überholen. Platz 5.
Runde 24. Halbzeit. Ich entschließe mich an die Box zu fahren. Leider erwische ich meine Boxencrew bei einer Kaffeepause. Nachdem sie sich bequemt haben ihre Zigaretten auszudrücken, wollen sie ihren Fehler wieder gut machen, und fangen an meine verbeulte Motorhaube zu lackieren. Arghs. Nach einem schier endlosen Boxenstopp lassen sie mich wieder auf die Strecke, allerdings bin ich mittlerweile auf Position 8 zurückgefallen.
Knapp sechs Sekunden hinter Martin Straube und mit einem bequemen Vorsprung von über 20 Sekunden auf den 9. plazierten Daniel Szabo gehts in die zweite Rennhälfte. Hier gibts eigentlich wenig Spektakuläres zu berichten. Fast 20 Runden lang bleiben diese Abstände unverändert. Ich finde niemanden zum Draften und drehe einsam meine Runden. Durch ein paar Dreher vor mir, werde ich auf den 6. Platz vorgespült.
In Runde 42 kommt Tim beim Beschleunigen aus T2 ins Schleudern und bleibt in einer riesigen Rauchwolke auf der Gegengeraden stehen. Ich versuche links an ihm vorbeizugehen, doch leider entscheidet sich Tim genau in diesem Moment anzufahren und schießt mich von der Strecke. Heftige Überschlage, eine total zerbeulte Karre und der Verlust der ersten drei Gänge sind die Folge. Trotzdem wird nicht aufgegeben.
Von hinten naht bereits Daniel Szabo und da ich mit meiner übersteuernden Kiste kein Risiko mehr eingehen will, lass ich ihn ohne Gegenwehr passieren. Platz 7.
Diesen siebten Platz konnte ich dann auch noch ins Ziel retten.
Trotz des Crashs in den letzten Runden muss ich sagen, dass es ein verdammt sauberes Rennen war. Schönes Pulkfahren, klasse Zweikämpfe und alles fair und sportlich. Wenn wir im Shootie-Cup weiter so fahren, dann bin ich mittlerweile froh, dass ich beim Sonderevent in Phönix so mies abgeschnitten hab. Es war wirklich ein Rennen, nachdem man wieder weiß, warum man sich dieses Online-Fahren überhaupt antut.
22. Januar 2002, 20 Uhr, Indianapolis, 70° Fahrenheit, absolute Windstille, die Frisur sitzt.
Vor dem 15 Mann starken Starterfeld liegt eine Strecke von insgesamt 48 Runden in dem sich die Teilnehmer des Shootout-Cups der GNL ein weiteres Mal für höhere Aufgaben qualifizieren können.
Nachdem mein letztes großes Rennen in Phönix/Arizona eher unbefriedigend verlaufen ist, war es heute weniger das Ziel neue Rundenrekorde aufzustellen, als vielmehr dem Team unnötige Kosten zu ersparen und den Wagen in einem Stück sauber nach Hause zu bringen. Lieber nur mit 80% Prozent Einsatz fahren, dafür aber sauber. Dementsprechend lautete die Strategie für das Rennen: 'Slow is smooth, and smooth is fast.'
Ziel für das Qualifying war es dann auch nicht die Pole-Position zu erreichen, sondern einen guten Startplatz in der ersten Hälfte des Feldes zu erringern. Als Richtzeit nahm ich mir dafür eine Zeit von unter 52 Sekunden vor. Die Zeit verfehlte ich dann natürlich prompt und fand mich mit einer '52.000' auf dem fünften Startplatz wieder.
Der Start des Rennens verlief dann nahezu nach dem Lehrbuch. Keine Jumpstarts und keine wilden Überholmanöver. Um jedes Risiko zu vermeiden, ließ ich den neben mir in T1 einbiegenden Peter Neundorf passieren, und nahm anschließend an 6. Position liegend - hinter Peter - das Rennen auf.
In L5 kam es dann zu einem Kontakt zwischen dem an dritter Stelle liegenden Christoph Hellwig und dem viertplazierten Andre Kurth. Andre hatte leider Pech und drehte sich Richtung Mauer, während Peter und ich unter ihm hindurchschlüpfen konnten. Platz 5.
Der nach dem Unfall noch an 3. Stelle liegende Christoph Hellwig verfehlt Eingangs T3 seinen Bremspunkt und wird hoch hinausgetragen und gegen die Mauer gedrückt. Peter und ich können wiederrum passieren. Platz 4. Das Führungsduo konnte sich in der Zwischenzeit leider gut von uns beiden absetzen.
Ich erinnere mich noch rechtzeitig an meine gewählte Strategie und verzichte darauf den direkt vor mir fahrenden Peter Neundorf zu attackieren. Stattdessen geh ich alle Kurven eher langsam an, und saug mich dann - dank Peters Windschatten - wieder an ihn heran. So darf sich der arme Peter abquälen, während ich meine Reifen schone.
Leider findet Peter diese Taktik nicht besonders gut, und entschließt sich mir in T3 einen gehörigen Schrecken zu verpassen, indem er seinen Wagen querstellt. Ich kann gerade noch ausweichen, touchiere dabei aber unsanft die Mauer und fahr mit einer leicht verbeulten Motorhaube weiter. Heiko Gross nutzt diesen Vorfall schamlos aus und passiert. Nur noch Platz 5.
In Runde 15 fährt Heiko dann überraschend nach T4 an die Box und Peter und ich können wieder passieren. Platz 4.
Der hinter mir liegende Martin Straube knabbert sich Runde für Runde an uns heran. Es gelingt mir zwar ihn mehrere Runden hinter mir zu halten, aber in L23 schließlich kann er meinen Windschatten ausnützen und mich Eingangs T1 fair überholen. Platz 5.
Runde 24. Halbzeit. Ich entschließe mich an die Box zu fahren. Leider erwische ich meine Boxencrew bei einer Kaffeepause. Nachdem sie sich bequemt haben ihre Zigaretten auszudrücken, wollen sie ihren Fehler wieder gut machen, und fangen an meine verbeulte Motorhaube zu lackieren. Arghs. Nach einem schier endlosen Boxenstopp lassen sie mich wieder auf die Strecke, allerdings bin ich mittlerweile auf Position 8 zurückgefallen.
Knapp sechs Sekunden hinter Martin Straube und mit einem bequemen Vorsprung von über 20 Sekunden auf den 9. plazierten Daniel Szabo gehts in die zweite Rennhälfte. Hier gibts eigentlich wenig Spektakuläres zu berichten. Fast 20 Runden lang bleiben diese Abstände unverändert. Ich finde niemanden zum Draften und drehe einsam meine Runden. Durch ein paar Dreher vor mir, werde ich auf den 6. Platz vorgespült.
In Runde 42 kommt Tim beim Beschleunigen aus T2 ins Schleudern und bleibt in einer riesigen Rauchwolke auf der Gegengeraden stehen. Ich versuche links an ihm vorbeizugehen, doch leider entscheidet sich Tim genau in diesem Moment anzufahren und schießt mich von der Strecke. Heftige Überschlage, eine total zerbeulte Karre und der Verlust der ersten drei Gänge sind die Folge. Trotzdem wird nicht aufgegeben.
Von hinten naht bereits Daniel Szabo und da ich mit meiner übersteuernden Kiste kein Risiko mehr eingehen will, lass ich ihn ohne Gegenwehr passieren. Platz 7.
Diesen siebten Platz konnte ich dann auch noch ins Ziel retten.
Trotz des Crashs in den letzten Runden muss ich sagen, dass es ein verdammt sauberes Rennen war. Schönes Pulkfahren, klasse Zweikämpfe und alles fair und sportlich. Wenn wir im Shootie-Cup weiter so fahren, dann bin ich mittlerweile froh, dass ich beim Sonderevent in Phönix so mies abgeschnitten hab. Es war wirklich ein Rennen, nachdem man wieder weiß, warum man sich dieses Online-Fahren überhaupt antut.