Ich habe mir lange überlegt, ob ich mich überhaupt zu den Vorkommnissen und der daraus entstandenen Diskussion äußern soll. Nachdem die Beule und der Fleck auf meiner Stirn wieder abgeheilt sind und ich vielen fragenden Leuten im Büro lieber gesagt habe, dass ich gegen eine Türe gelaufen bin als zu erklären, dass mir Kohlbecker beim GPL Rennen des Virtual Racing e.V. in Lime Rock entgegengekommen ist und ich dabei mit dem Kopf gegen den Joystick geknallt bin, möchte ich folgendes loswerden.
Es ist sicherlich nicht so, dass ich wegen dieser Aktion nun sauer auf Micha bin. Die ganze Situation und ihre Entstehung sind schon bizarr genug und man darf auch nicht vergessen, dass es an ein Wunder grenzt, dass Micha, nach dem Crash überhaupt weiterfahren konnte, egal in welche Richtung.
Mit Sicherheit trifft es zu, dass mein Auto durch den Streifschuss mit/durch/von Micha beschädigt wurde (hier hat Timo absolut recht) und anschließend beim stärkeren Bremsen immer wieder geschlingert hat. Ob dieses Schlingern nun mit meinem Ausfall vier Runden später in Zusammenhang zu bringen ist, weiß ich nicht, könnte es mir aber vorstellen. Ebenfalls trifft zu, dass ich mich nach dem Unfall mit Micha hinsichtlich meiner Rundenzeiten sogar noch gesteigert habe und jede darauffolgende Runde meine Zeit noch verbessern konnte.
Man kann jetzt ewig weiter diskutieren, ob und wie, wieso und weshalb, jedoch ändert es nichts an der Tatsache, dass ich ausgefallen bin und dem Team wichtige Punkte verloren gegangen sind. Wobei es nicht viele Punkte waren, die verloren gegangen sind, eher waren es Pünktchen... denn , jeder der meine Rennen und Ergebnisse der letzten Jahre verfolgt kann ganz klar sehen, dass ich zwar konstante Rundenzeiten fahren kann, die jedoch meistens im Rennen zwei bis drei Sekunden langsamer sind als die Zeiten der Spitzenfahrer oder meine Quali-Zeiten. Ein sorgenfreies Rennen und eine Zielankunft sind garantiert, jedoch hat meine derzeitige Fahrerei nicht viel gemeinsam mit Rennfahren zu tun, man sollte es eher Rennschleichen nennen. Deshalb stellt sich für mich die Frage, ob mich, nachdem ich jetzt eineinhalb Jahre stets im Training und auch im Rennen letzter wurde, künftig noch irgendein Team nehmen wird oder was ich in der Königsklasse der VR verloren habe.
Was ich damit sagen möchte ist, dass ich in Lime Rock nicht um den Sieg, sondern ums überleben und ankommen gekämpft habe.
Hinsichtlich der Entscheidung der Reko (zwei der drei Reko-Mitglieder kenne ich immerhin schon seit über sechs Jahren) möchte ich bestätigen, dass ich deren Urteil selbstverständlich voll und ganz akzeptiere. Selbstverständlich habe ich nicht eine ruehlsche-reko-bericht Ausschweifung erwartet, obwohl die Reko-Berichte von Andreas Rühl schon einmalig waren, nur habe ich mich sehr gewundert, dass erst Timo darauf aufmerksam machen musste, dass man sich überhaupt dazu äußert.
Egal wie und warum... ich werde diese Saison zu Ende fahren und auch weiterhin meinen Spaß an Grand Prix Legends haben, egal ob online oder offline.