Ok, mal wieder einige Erfahrungen von nem etwas älterem Hasen:
Das Problem liegt IMO in der Unerfahrenheit vieler Fahrer. Unerfahrenheit in Bezug auf "Yellow-Liga-Races". Na klar kann ich auf Papy oder sonstwo schon 1000 Runden gedreht haben und ne Skill von 3-3-4-5 haben, aber wenn yellows on sind, merkt man zum ersten mal, was es heisst, wenn nach jedem Unfall im Schneckentempo gefahren wird. Auf offenen Server fahre ich (zumindestens war das früher so) etwas riskanter. Wenns kracht geht das Rennen trotzdem weiter, oder man steigt sogar ganz aus. Ist ja im Prinzip egal, dann gehts eben zum nächsten Rennen.
Wenn yellows aber on sind, führt jeder Unfall zum Frust für ALLE anderen. Man muss also im Hinterkopf haben, das ein Unfall nicht nur das eigene Rennen belastet, sondern alle anderen auch nicht besonders erfreut. Macht auf offenen Servern (selbst 5-10 rated) einfach mal die Augen auf, wie oft es kracht und stellt Euch vor, es wäre yellow on.
Und genau mit der Einstellung fahre ich persönlich: Wenige yellows auslösen, um das Rennen für die anderen nicht unnötig zu vermiesen und damit meine ich alle Mitfahrer, nicht nur den, den ich abgeschossen hab. Rennspass kommt schliesslich nur auf, wenn möglichst lange grün ist. Das ist eine leicht abgeänderte Einstellung, wie Klausi sie oben beschreibt..., ändert aber nichts am Ziel.
Daher sollte jeder folgende Punkte beachten, wenn er in ein Rennen geht:
1) Beherrsche ich das Setup, oder beherrscht es mich? Ich weiss zu jedem Zeitpunkt, wie es reagieren wird und muss nicht auf das Setup reagieren!
2) Beherrsche ich die Strecke oder beherrscht sie mich? Ich weiss genau, wie schnell ich wo fahren kann, Anbremspunkte, Apex, usw.
3) Weiss ich wo mein Limit ist, oder nicht? Max. Anbremspunkt, Max. Geschwindigkeit bei verschiedenen Linien, usw.
4) Kenne ich meinen Gegner oder nicht? Wo bremst er, welche Linie fährt er.
Wenn ich bei den ersten drei Punkten das erste mit Ja beantworten kann, bin ich reif fürs Rennen. Den vierten Punkt muss ich während dem Rennen lernen um mit Ja beantworten zu können. Dann werden yellows nur noch durch Flüchtigkeitsfehler/Konzentrationsschwächen ausgelöst. Und das sind nur noch ganz wenige.
Natürlich fällt es Leuten die direkt in einem bestehenden Grid reinkommen einfacher, sich diese Punkte zu beherzigen, denn sie haben Respekt den "Alten" gegenüber und profitieren auch von deren Erfahrung. Und dabei spielt ein 'grosser Leistungsunterschied' eine untergeordnete Rolle. Aber auch das Winston-Grid hat erst einmal diesen Prozess durchlaufen müssen. Das Winston war vor einem Jahr noch lange nicht das, was es heute ist. 4 Yellows in Indy ist Euer Ziel fürs nächste Jahr!
Also: Kopf hoch und durchbeissen.
Robert
P.S.: Ohne arrogant zu wirken: Diesen Post sollten sich alle im Challenge-Cup mal durchlesen. Ich gebe hier nur meine Erfahrungen weiter......