Nun etwas ausführlicher:
Besonders viel hatte ich mir nicht ausgerechnet, für Road America. Ja, das Auto lässt sich hier schon schnell bewegen und ist gerade im Bereich Karussell und danach eine Waffe, aber es ist halt so ein Kurs, auf dem man im McLaren schön ins Schwitzen gerät, wenn man nicht frei fahren kann. Und dass ich mitten drinnen im Feld sein würde, war mir klar.
Die Quali war mit Platz 15 ok. Mal wieder ein paar Zehntel liegen lassen, mal wieder im letzten Versuch teils tolle Zwischenzeiten, aber die Runde nicht komplett zusammengebracht. Macht Nix. Die Autos, die noch zu holen gewesen wären, hätten mich vermutlich in der Startphase auf den Geraden erwischt.
Der Start war gut, aber dann tippte Benny vor mir mal kurz die Bremse an. Und wenn man plötzlich in der Phase auf einen Nissan aufholt, ohne Chance zu sehen, warum der jetzt nicht voll am Gas steht, ist das etwas beunruhigend. Ich habe also auch kurz leicht gebremst und verlor dadurch schon erste Positionen. Vor Kurve 5 gab's dann einen Rempler von der Seite, durch den ich weit gehen musste und weitere Plätze verlor und nach Kink lupfte ich auch nochmal, weil ein Auto abseits der Strecke war und vor mir ordentlich Staub aufgewirbelt wurde. In Canada Corner kreiselte dann noch Manfred raus und der nächste Gegner nutzte das gleich. Wie gesagt, überholen unter Gelb . . . nun ja.
Bis Platz 23 fiel ich damit in der ersten Runde zurück. Platz 20 war es dann, weil einige Autos gleich zum Stopp fuhren.
Nun wollte ich erst mal sehen, wie das Rennen läuft, ging aber auch bald zum Splash&Dash, bevor ich hinter einem Zug von Fahrzeugen hängen bleibe. Den Schaden, den ich durch ein paar Rempeleien schon hatte, ließ ich auch reparieren, denn ich wollte nicht riskieren, dass mir in Kink Anpressdruck an der Hinterachse fehlt. Etwa 4 Sekunden hat das gekostet, die mir im weiteren Rennverlauf öfters fehlen sollten, die aber vermutlich gut investiert waren.
Nach dem Stopp stand die unerfreuliche Position 32 da. Viel Arbeit fürs weitere Rennen.
Von nun an ging es aber kontinuierlich nach vorne. Dabei gab es schöne, teils hart geführte, aber durchwegs saubere Kämpfe. Die haben eben auch immer wieder Zeit gekostet und durch die Reparaturdauer kamen ab und zu Autos nach ihrem Stopp knapp vor mir auf die Strecke zurück.
Irgendwann schloss ich auch
User 18145 auf, der hinter meinem Teamkollegen Olli fuhr und zu der Gruppe gesellte sich auch noch
User 28820 . Hinter diesem Trio war ich etwas nervös, denn ich war zwar schneller, aber ich würde vermutlich den Kürzeren ziehen, wenn wir uns alle zugleich bekämpfen, war ich doch mehr als die drei anderen darauf angewiesen, Schwung mit durch die Kurven zu nehmen.
Olli konnte ich dann überholen, nachdem er im Kampf mit Luca nach Kurve 1 weit raus musste.
Gegen Benni gelang mir das vermutlich schönste Manöver meines Rennens, da ich ihn mir über mehrere Kurven quasi zurechtlegen und mich dann sauber innen rein bremsen konnte. Toller Fight. Danke dafür.
Blieb noch Luca, aber der betagte Bayer zog mir dann doch den Zahn. Zu stark auf den Geraden, zu stabil, auch wenn er mal mit zwei Reifen neben dem Asphalt war. Dass er am Limit fuhr, war deutlich zu sehen, aber einen entscheidenden Fehler wollte er mir nicht gönnen.
Damit wurde es am Ende ein durchaus zufriedenstellender 14. Platz, an den ich nach dem schwachen Beginn und der danach stets ungünstigen Track-Position nicht mehr geglaubt hätte. Da hat sich saubere, konstante Fahrweise ausgezahlt, auch wenn die Pace insgesamt stets etwas langsamer war, als nach dem Training gehofft. Viel mehr wäre auch mit einem idealen Rennverlauf nicht drinnen gewesen. Alles ab Platz 11 war definitiv zu schnell für mich und um mit Pascal mithalten zu können, hätte mir die Startphase auch gut in die Karten spielen müssen.
Für das restliche Team ist leider Wunden lecken angesagt. Gleich drei Teamkollegen wurden heftig abgeräumt. Da haben wir viele Adler-Federn lassen müssen. Das wird in Watkins Glen hoffentlich wieder besser. Auch so ein Kurs, der dem Mclaren eigentlich wieder gut liegt, aber für die längste Gerade muss man gewappnet sein.