Habe Cyberpunk 2077 nun auch seit dem Wochenende durch, nach knapp 35 Stunden. Ein Wahnsinnsspiel, meiner Meinung nach. Hätte Half-Life: Alyx letztes Jahr nicht alles bisher dagewesene in den Schatten gestellt, dann wäre es für mich auch klar das Spiel des Jahres. Man könnte sagen, es ist für mich das konventionelle Spiel des Jahres. Was hier an Technik, Gameplay und Story auf den Bildschirm gezaubert wird, ist schon einzigartig. Ja, es hat seine Bugs/Glitches, ja, die Performance ist relativ schlecht... aber immerhin hat man bzw. habe ich zum ersten Mal das Gefühl einen echten NextGen-Titel zu spielen, welcher nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch endlich mal Dinge vorantreibt. Genau das möchte man als Gamer doch eigentlich, erst recht als PC-Spieler. Und die Bugs waren zwar hin und wieder nervig, sie waren aber zumindest bei mir nie so gravierend, dass sie mich aus der Immersion gerissen oder gar für Abstürze gesorgt hätten.
Mein einziger, kleiner Kritikpunkt betrifft die Bedeutung der Charakterentwicklung/-ausrüstung. Ich hatte zu keiner Zeit im Spiel das Gefühl mich vor einer Mission speziell vorbereiten zu müssen, sei es durch bestimmte Waffen oder besondere Quickhacks. Die Charakterentwicklung habe ich mehr oder weniger nach Gefühl vorgenommen, hier hatte ich kein wirkliches Konzept, einfach weil es nicht im Ansatz gefordert war. Ich habe auf normalem Schwierigkeitsgrad gespielt. Eventuell wird es bedeutsamer wenn man in höheren Schwierigkeitsgraden spielt, jedoch habe ich beim Witcher 3 bspw. auch auf normal gespielt und musste mich gefühlt vor jeder Quest individuell vorbereiten (bestimmte Klingen, Tränke, Flüche usw.). Dort war es mir fast schon zu viel, jetzt bei Cyberpunk kam es mir eher etwas zu kurz. Auf der anderen Seite wurde es dadurch auch nie zu komplex und ließ sich gut "von der Hand spielen".
Unter'm Strich bin ich absolut begeistert. Das zeigt sich auch darin dass ich direkt nach dem Abspann mit einem neuen Charakter von vorne begonnen habe.
