U
User 532
Tach
Edit: alle Abstände in den Bildern von Nase bis Nase bezogen (korrekt für dt)
Jeder hat schonmal einen anderen "abgeschossen", meistens beim Anbremsen dem Vordermann rein, oder innen reingezogen (divebomb) und den anderen dann im Turn abgedrängt. Ich habe einfach mal schnell ein bißchen Theorie niedergeschrieben und ein paar Verhaltensregeln abgeleitet. Wahrscheinlich steht das eh irgendwo schon, oder ist Euch bekannt, anyway
Also, beim Anbremsen werden die Wagen langsamer (verzögern). Es gibt 2 grundlegende Fälle :
1) Die Wagen beginnen am gleichen Bremspunkt zu bremsen
2) Die Wagen beginnen gleichzeitig zu bremsen
Betrachten wir den Fall von 300km/h auf 100km/h herunterzubremsen, was ein hartes aber nicht ungewöhnliches Bremsmanöver ist.
==== Fall 1 ====
Gehen wir von einem Abstand von 2 Wagenlängen (d.h. von Nase zu Nase 3 Wagenlängen), dann haben in diesem Moment die Wagen irgendeinen Zeitunterschied im Zehntelsekundenbereich, einfach mal "k" genannt.
Wenn die Wagen nun am gleichen Bremspunkt anfangen zu verzögern, kann man sich auch vorstellen dass ein Replay um die Zeit k versetzt abgespult wird. Ich will sagen, alles was A macht macht auch B um die Zeit k versetzt. D.h. egal an welcher Stelle ich am Track stehe, der Zeitunterschied ist konstant k bei egal welcher Geschwindigkeit
Wenn die Wagen also jetzt von v=300km/h auf 100km/h runterbremsen, also auf ein Drittel, und k bleibt konstant, dann ist mit v = dx / dt logischerweiser nun der Abstand der Wagen auch nur noch ein Drittel wie vorher von Nase zu Nase, es bleibt als Abstand nichts mehr übrig - Abschuß!
Was folgern wir daraus:
1a) Wenn ich am gleichen Bremspunkt anbremse wie mein Vordermann, brauche ich unter Berücksichtigung von einer gewissen Sicherheit ( doch leicht unterschiedlicher Bremspunkt, höhere Geschwindigkeit von B durch Windschatten, Netlag usw.) MINDESTENS 2+1 Wagenlängen, besser 4 oder mehr, um eine Kollission zu verhindern
1b) Bin ich als B näher an A als 2-3 Wagenlängen, schiebt sich mein Wagen unweigerlich IN A wenn ich hinter ihm bleibe oder NEBEN A wenn ich ausschere => ich riskiere bewußt eine unfaire Divebomb
1c) Wenn mir als A der Hintermann B so nah ausfährt und ausschert, aber noch nicht neben mir ist, weiß ich trotzdem dass er neben mir landen wird. Es hat, auch wenn es unfair von ihm ist keinen Sinn nach innen zu ziehen da ich garantiert von ihm weggeschossen werde. Besser geradeaus maximal bremsen, schauen ob er in der Kurve überschießt / nach außen getragen wird, um dann einen Konter innen ansetzten zu können. Per Forum / Protest evtl. reklamieren wenn das bewußt zu häufig passiert!
==== Fall 2 ====
Beispiel 1 Wagenlänge Platz, bzw. 2 WL Nase zu Nase
Beide Fahrer bremsen zum gleichen Zeitpunkt, d.h. B bremst mit einem etwas vorgezogenem Bremspunkt.
Da also beide Wagen idealerweise das gleiche Verhalten haben (Geschwindigkeit v_A = v_B zu jedem Zeitpunkt), bleibt der Abstand immer gleich
Was man sehen kann, ist dass sich nun aber der Zeitunterschied k´ erhöht um den Faktor 3, wenn sich die Geschwindigkeit gedrittelt hat. D.h., wenn ich später aus dem Turn rausbeschleunige, und nun aber am erst an irgendeinem gleichen Punkt wie A auf das Gas drücken kann, hat sich auf der nächsten Geraden mein Abstand sehr stark vergrößert.
Folgerungen:
2a) Allgemein: vorgezogen bremsen ist eine sichere Art einen Abschuß zu vermeiden
2b) Bin ich als B näher als der kritische Abstand von 1) am Vordermann, MUSS ich vorgezogen bremsen um einen Abschuß oder Divebomb zu vermeiden
2c) Bremse ich als B zu sicher, d.h. sogar früher als A, was zunächst den Abstand (vor allem auf der nächsten Geraden) deutlich erhöhen würde, kann ich mit einer "leichteren" Bremse mich immer noch an A vorsichtig heranbremsen und so den zeitlichen Abstand letztlich gering halten (Mittelweg zwischen 1) und 2).
Allgemein kann man sich ausrechnen inwieweit Reaktionszeit, Bremsverhalten, höhere Geschwindigkeiten durch Windschatten usw. sich auf den Sicherheitsabstand auswirken. Da kommen locker noch 2-3 Wagenlängen auf den theoretischen Mindestabstand hinzu
ach, eines noch: Ein sehr guter Schutz für den Vordermann ist immer seine möglichst GLEICHMÄSSIGE und VORHERSEHBARE Fahrweise. Wer plötzlich zu früh bremst brauchst sich nicht wundern wenn er in der Mauer oder Wiese landet (Admins und Trainer haben da manchmal eine andere Meinung, aber die Realität ist einfach mal so)
Hoffe das hilft und trägt ein wenig zum Verständnis bei
Stefan
Edit: alle Abstände in den Bildern von Nase bis Nase bezogen (korrekt für dt)
Jeder hat schonmal einen anderen "abgeschossen", meistens beim Anbremsen dem Vordermann rein, oder innen reingezogen (divebomb) und den anderen dann im Turn abgedrängt. Ich habe einfach mal schnell ein bißchen Theorie niedergeschrieben und ein paar Verhaltensregeln abgeleitet. Wahrscheinlich steht das eh irgendwo schon, oder ist Euch bekannt, anyway
Also, beim Anbremsen werden die Wagen langsamer (verzögern). Es gibt 2 grundlegende Fälle :
1) Die Wagen beginnen am gleichen Bremspunkt zu bremsen
2) Die Wagen beginnen gleichzeitig zu bremsen
Betrachten wir den Fall von 300km/h auf 100km/h herunterzubremsen, was ein hartes aber nicht ungewöhnliches Bremsmanöver ist.
==== Fall 1 ====
Gehen wir von einem Abstand von 2 Wagenlängen (d.h. von Nase zu Nase 3 Wagenlängen), dann haben in diesem Moment die Wagen irgendeinen Zeitunterschied im Zehntelsekundenbereich, einfach mal "k" genannt.
Wenn die Wagen nun am gleichen Bremspunkt anfangen zu verzögern, kann man sich auch vorstellen dass ein Replay um die Zeit k versetzt abgespult wird. Ich will sagen, alles was A macht macht auch B um die Zeit k versetzt. D.h. egal an welcher Stelle ich am Track stehe, der Zeitunterschied ist konstant k bei egal welcher Geschwindigkeit
Wenn die Wagen also jetzt von v=300km/h auf 100km/h runterbremsen, also auf ein Drittel, und k bleibt konstant, dann ist mit v = dx / dt logischerweiser nun der Abstand der Wagen auch nur noch ein Drittel wie vorher von Nase zu Nase, es bleibt als Abstand nichts mehr übrig - Abschuß!
Was folgern wir daraus:
1a) Wenn ich am gleichen Bremspunkt anbremse wie mein Vordermann, brauche ich unter Berücksichtigung von einer gewissen Sicherheit ( doch leicht unterschiedlicher Bremspunkt, höhere Geschwindigkeit von B durch Windschatten, Netlag usw.) MINDESTENS 2+1 Wagenlängen, besser 4 oder mehr, um eine Kollission zu verhindern
1b) Bin ich als B näher an A als 2-3 Wagenlängen, schiebt sich mein Wagen unweigerlich IN A wenn ich hinter ihm bleibe oder NEBEN A wenn ich ausschere => ich riskiere bewußt eine unfaire Divebomb
1c) Wenn mir als A der Hintermann B so nah ausfährt und ausschert, aber noch nicht neben mir ist, weiß ich trotzdem dass er neben mir landen wird. Es hat, auch wenn es unfair von ihm ist keinen Sinn nach innen zu ziehen da ich garantiert von ihm weggeschossen werde. Besser geradeaus maximal bremsen, schauen ob er in der Kurve überschießt / nach außen getragen wird, um dann einen Konter innen ansetzten zu können. Per Forum / Protest evtl. reklamieren wenn das bewußt zu häufig passiert!
==== Fall 2 ====
Beispiel 1 Wagenlänge Platz, bzw. 2 WL Nase zu Nase
Beide Fahrer bremsen zum gleichen Zeitpunkt, d.h. B bremst mit einem etwas vorgezogenem Bremspunkt.
Da also beide Wagen idealerweise das gleiche Verhalten haben (Geschwindigkeit v_A = v_B zu jedem Zeitpunkt), bleibt der Abstand immer gleich
Was man sehen kann, ist dass sich nun aber der Zeitunterschied k´ erhöht um den Faktor 3, wenn sich die Geschwindigkeit gedrittelt hat. D.h., wenn ich später aus dem Turn rausbeschleunige, und nun aber am erst an irgendeinem gleichen Punkt wie A auf das Gas drücken kann, hat sich auf der nächsten Geraden mein Abstand sehr stark vergrößert.
Folgerungen:
2a) Allgemein: vorgezogen bremsen ist eine sichere Art einen Abschuß zu vermeiden
2b) Bin ich als B näher als der kritische Abstand von 1) am Vordermann, MUSS ich vorgezogen bremsen um einen Abschuß oder Divebomb zu vermeiden
2c) Bremse ich als B zu sicher, d.h. sogar früher als A, was zunächst den Abstand (vor allem auf der nächsten Geraden) deutlich erhöhen würde, kann ich mit einer "leichteren" Bremse mich immer noch an A vorsichtig heranbremsen und so den zeitlichen Abstand letztlich gering halten (Mittelweg zwischen 1) und 2).
Allgemein kann man sich ausrechnen inwieweit Reaktionszeit, Bremsverhalten, höhere Geschwindigkeiten durch Windschatten usw. sich auf den Sicherheitsabstand auswirken. Da kommen locker noch 2-3 Wagenlängen auf den theoretischen Mindestabstand hinzu
ach, eines noch: Ein sehr guter Schutz für den Vordermann ist immer seine möglichst GLEICHMÄSSIGE und VORHERSEHBARE Fahrweise. Wer plötzlich zu früh bremst brauchst sich nicht wundern wenn er in der Mauer oder Wiese landet (Admins und Trainer haben da manchmal eine andere Meinung, aber die Realität ist einfach mal so)
Hoffe das hilft und trägt ein wenig zum Verständnis bei
Stefan
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