So,
mit ein bisschen Abstand nun auch meine Worte zum Rennen, welches leider völlig anders verlaufen ist als ich es mir erhofft habe.
Ich bin wirklich mit sehr großen Erwartungen in diesen Renntag gegangen. Neues Equipment, eine Strecke die mir im gesamten Training ziemlich gut gelegen hat, die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Testrennen waren befriedigend und generell hatte ich einfach den Eindruck, einen nicht unerheblichen Schritt in Sachen Pace gemacht zu haben.
In der Qualifikation habe ich es aufgrund von ein paar Schnitzern in den entscheidenen Momenten und leider auch Verkehr nicht geschafft, an meine PB heranzukommen. Obwohl mir dies in der Vorbereitung relativ regelmäßig gelungen ist. Rausgekommen ist dann eine 1:03.585 und somit Platz 10. Mit der PB wäre ich von 8 gestartet aber dennoch war ich eigentlich ganz zufrieden.
Mein klares Ziel war es in die Top 10 zu fahren und mit dem Startplatz war ich tatsächlich auch guter Dinge....bis dann halt der Rennstart alles versaut hat.
Auf die Situation beim Start werde ich zum Abschluss dieses Berichtes gesondert im Detail eingehen und meine Sicht der Dinge schildern. Leider kommen Katastrophen ja selten alleine und so hatte ich nach T1 nicht nur ein Knalloranges Auto, sondern auch so eine Wut im Bauch, dass ich vor lauter Hektik und Schimpftiraden meine Boxenstop-Einstellungen verändert haben muss. So war mein Notstop nach der 1. Runde geplant mit einer Reperatur und dem direkten Wechsel auf die harten Reifen. Bei rausgekommen ist dann leider
keine Reperatur...dafür aber ein Wechsel auf S.
Super.
Das war dann ehrlich gesagt schon der Moment an dem ich erstmals wirklich stark darüber nachgedacht habe das Auto abzustellen. Ich habe mich dann aber durchrringen können und habe es durchgezogen. Da mir klar war, dass ich bei einem wiederholten Stop mit den richtigen Einstellungen sofort in den Bereich von Überrundungen kommen würde habe ich mich dann dazu entschieden mit den Softs und dem kaputten Auto weiterzufahren. Ganze 18 Runden habe ich das mehr schlecht als recht durchgehalten bis ich dann zum lang ersehnten Reperaturstop gekommen bin. Ab diesem Zeitpunkt war dann auch klar, dass ich definitiv einen 1 Stopper machen muss um überhaupt noch irgendeine Chance darauf zu haben, zumindest nicht als letzter ins Ziel zu kommen.
Danke in diesem Zusammenhang übrigens an Sebastian, der beim Trainingsrennen gezeigt hat wie lange die harten tatsächlich halten
Bei mir waren es dann insgesamt 53 Runden, von denen die letzten 12-10 wahrlich kein Vergnügen waren.
Im Endeffekt einfach total enttäuschend, weil die Pace für einen Top 10 Platz definitiv da war. Wenn ich etwas Positives aus dem Rennen mitnehme, dann ist es höchstens, dass ich im Anbetracht der Umstände hinterher gar nicht mehr sooo weit weg von Stefan und Martijn gewesen bin. Trotzdem natürlich alles andere als zufriedenstellend und nicht der erhoffte Schlag, den ich mir für den Red Bull Ring gewünscht hatte.
Nun aber zur Situation beim Start:
Lieber Peter,
deinen Namen habe ich mir in der Zeit, in der wir gemeinsam in der FAC fahren, so ein bisschen verbunden mit dem "Unglücksraben" der einfach ziemlich oft in blöde Situationen verwickelt ist, abgeschossen wird und teilweise einfach Pech hat.
Sogesehen ja auch bei diesem Rennen, weil man es im Endeffekt natürlich auch so sehen kann, dass ich der Dumme bin, der dir hinten drauf fährt.
Was mir durch meine direkte Live Einschätzung und wiederholte Sichtung des Replays und auch meiner Erinnerung an Portimao auffällt: Irgendwie manövrierst du dich auch des Öfteren einfach eigenständig in solche Situationen, kann das sein? Ich habe es mir jetzt so oft angeguckt und mit jeder Sichtung habe ich nur weitere Fragezeichen auf der Stirn.
Du startest 3 Plätze hinter mir und siehst mich dementsprechend von Beginn an auf deiner rechten Seite. Auf deiner Linken Seite hast du massig Platz. Warum zuckst du ohne Grund nach Innen und sorgst so für die erste Berührung zwischen uns beiden? Dachtest du wirklich zwischen Stefan und mir sei eine Lücke wo du reinkannst?
Ein paar Meter weiter bist es wieder du, der nach Innen zieht, obwohl ich noch da bin. Das erkennt man übrigens ganz gut an den Linien auf der Straße. Wieder gibt es eine Berührung zwischen deinem Hinterreifen und meinem Frontflügel. Unmittelbar nach dieser Berührung setzt du dich komplett vor mich (in der Bremszone) und steigst in die Eisen.
Vielleicht bin ich hier auch einfach zu langsam in der Reaktionszeit aber ich sehe einfach nicht, wie ich das ab diesem Zeitpunkt hätte verhindern können. Da du weiter auf dem Weg nach rechts warst habe ich zumindest noch versucht nach links zu gehen aber dann gab es leider doch den Kontakt, der dann im Endeffekt seinen Teil zum Startcrash beigetragen hat
Grundsätzlich verstehe ich überhaupt nicht, was hier dein Ziel war. Klar wolltest du dich wahrscheinlich irgendwie neben Stefan setzen, allerdings würde man ja bei der Kurve trotzdem vermuten, dass du eng neben ihm und außen bleiben möchtest um die Kurve richtig zu bekommen. Irgendwie warst du dann aber komplett in Richtung Innenbahn unterwegs und das halt komplett in der Anbremszone.
Was ich damit sagen will: Mir geht das hier gar nicht um die Frage "Wer hat Schuld". Im Endeffekt werde eh ich der Dumme sein, weil der Dumme in den meisten Fällen derjenige ist der hinten drauf fährt...
Ich möchte nur ein paar Sachen verstehen und gleichzeitig dafür werben, dass man gerade beim Start und im knubbeligen Mittelfeld vielleicht nicht in jede Lücke stechen muss, die auch nur Ansatzweise da ist. Ganz zu schweigen von Bewegungen und Linienwechseln im Bereich der Bremszone- so eine Situation hatten wir beide ja auch schonmal in Portimao in der Startphase.
Flo