So, dann schreib ich auch mal "kurz" was zu meinem Rennen...
Schon als ich auf den Rennserver drauf ging fing das Debakel an, waren die Temperaturen im Vergleich zum Training doch deutlich angestiegen.
Selbst bei den auf den Trainingsservern vorherrschenden 16° Celsius waren die Soft-Reifen im Quali-Trim an ihrer Grenze, mein neuer Dienstwagen tendiert aufgrund seiner schieren Größe halt sehr zum Untersteuern, was auf so einer Strecke die Vorderreifen (konkret der Rechte) dermaßen zum Glühen bringt, dass man kaum noch an Grip denken mag...
Aber gut, ich hab mir das Schätzchen nunmal ausgesucht, und ich hatte genügend Zeit um mir ein Bild davon zu machen, worauf ich mich da einlasse
Hoffentlich wird aus der Hass-Liebe bald wahre Liebe...
Dann hat mich das neue Qualifying-System auf dem falschen Fuß erwischt, durch die geänderten Temperaturen musste ich recht viel Zeit mit dem Testen des Rennsetups verbringen, ich hab also schlussendlich nur etwa 15 Minuten versucht, eine vernünftige Quali-Runde zu drehen, und dann hab ich durch die anfänglichen 97% Streckengrip meine Linie in Kurve 9 irgendwie verloren und bis zum Ende des Qualifyings nicht wiedergefunden.
Das und einige weitere Fahrfehler haben für mich eine bessere Startposition verhindert, dass in dem Koffer mehr drinnen war hat mein Teamkollege Luca aber ganz klar gezeigt, er hat sich einfach besser an die Bedingungen angepasst als ich und mehr aus dem Auto geholt.
Damit stand dann nur Startplatz 9 zu Buche und das ausgerechnet auf der Strecke, auf der Überholen so ziemlich am schwierigsten ist...
Es hieß dann also den Rennstart mitten im Feld zu überleben, mit dem Gedanken, auf der Außenlinie Plätze gut zu machen bräuchte ich gar nicht erst spielen...
Der Start lief dann aber doch insgesamt sehr gesittet ab (zumindest was ich gesehen hab) und hat mir inmitten des ganzen Feldes wirklich Spaß gemacht, ich kann schon verstehen warum Domi die GTC-Starts so mag
Ich konnte auch erstaunlicherweise meine Position halten und mich durch Kurve 8 im two-wide an Ricco S. vorbeischieben, nur um dann in der Anfahrt zu T13 hinter René B. hängen zu bleiben und die Position wieder zu verlieren...
Die nächsten zwei Runden war ich dann von fünf Nissan umzingelt, gab leider auch die eine oder andere kleine Berührung, für mich aber nichts wirklich erwähnenswertes.
Nachdem sich Tobias K. dann quasi von alleine rausgedreht hat und ich an René B. mit seinen harten Reifen (harte Reifen am Nissan???) vorbei war, hieß es dann den Anschluss nach vorne wieder herzustellen.
Doch hinter Ricco im Lanzo angekommen hieß es dann Zähne ausbeißen, denn auf der Geraden geht gegen den Lanzo halt leider nichts und sonst hat man nicht wirklich Möglichkeiten, wenn der Vordermann nicht gerade ein groben Fahrfehler macht... Da hat sich der Sachsenring wieder mal von seiner besten Seite gezeigt
Nach über zehn Minuten des vergeblichen Versuchens trotz etwas schnellerer Pace hab ich mich dann für einen verfrühten Stop noch vor der Rennhalbzeit entschieden, was angesichts der nur-ein-Liter-nachtank-Stopper und der Leute, die im hinteren Feld noch nicht in der Box waren immer ein Risiko ist, der Undercut gegen Ricco war aber die einzige Chance, vorbei zu kommen...
Mein Teamkollege Luca kam dann in der selben Runde direkt vor mir in die Box, um das Gleiche gegen Julian M. zu versuchen. Er hat sich dann aber leider am Boxenplatz verbremst, sodass die vorher etwa vier Sekunden Unterschied zwischen uns auf eine Sekunde geschrumpft waren.
Bei der Ausfahrt passiert im dann das nächste Unglück, Bernd W. verbremst sich (zumindest sah das aus meiner Sicht und auch im Nachhinein im Replay so aus) etwas in T1 hinein und trifft Luca, der ganz außen in T1 aus der Box kommt leider am Heck wodurch beide sich drehen, ich konnte zum Glück so gerade eben über die Wiese ausweichen...
Der frühere Stop schien dannach die richtige Entscheidung gewesen zu sein, denn ich kam sowohl vor Julian M. als auch einige Runden später vor Ricco raus, aber nur sehr knapp.
Doch nicht mal eine Runde später sind wir dann auf eine Dreierkampfgruppe aufgelaufen, die entweder noch nicht gestoppt hatte oder aber mit deutlich schlechteren Reifen unterwegs war, ich hoffte also gut und schnell durchzukommen.
Doch hab ich mich in dem Moment etwas zu sehr auf die Gruppe vor uns konzentriert, weil Ricco mir dicht auf den Fersen war, dass ich in der letzten Kurve ins Kies kam und Ricco die Position quasi zurückgeschenkt habe
Borris G. Hat uns dann beide kurz dannach direkt durchgelassen, sehr nett, danke nochmal dafür, im Grunde ist es ja trotzdem ein Positionskampf und daher nicht selbstverständlich.
Und direkt dannach sind wir dann auf Max S. aufgelaufen, der Ricco quasi auch durchgewunken hat, oder sich zumindest nicht gewährt hat. Doch als ich dann direkt hinter ihm und teilweise auch neben ihm war, hat erleidet keine Anstalten gemacht, mal kurz zu lupfen oder die Innenbahn freizumachen.
Natütlich muss es das nicht, dann wäre es aber nur fair gewesen, wenn Ricco nicht so vorbeigewunken worden wäre, so hab ich das als ziemlich unfair empfunden, da so ein enger Positionskampf im Grunde endgültig entschieden worden ist...
Als ich mich dann endlich vorbeizwängen konnte, war ich dann ziemlich lange für mich alleine unterwegs, nach vorne und hinten drei bis vier Sekunden, die sich gehalten haben, die Hoffnung war aber die ganze Zeit groß, dass vorne noch einige in die Box müssen und ich noch so zwei drei Plätze nach vorne komme.
Doch umso weiter die Zeit voranschreitet, desto klarer wurde mir, dass sowohl Manuel R. als auch Manfred R. trotz der Mediumreifen keinen Reifenwechsel machten, was angesichts der Temperatur und meiner Erfahrung aus dem Testrennen Respekt verdient
Zum Ende wurde es bei mir dann doch nochmal spannend, da Manfred R. dann in der vorletzten Runde an die Box kam und, seine Reifen mussten aber definitiv am Ende sein, da er keinen Wechsel machte und trotzdem direkt vor mir rauskam, ich hatte also nochmal kurz die Hoffnung, mir noch den einen Platz zu schnappen, doch die Hoffnung war dahin, als ich mich beim Anbremsen für T1 verschätzt hab und kurz ins Kies ging, die 1,5 Sekunden Abstand die ich dann hatte waren am Ende der Runde wieder zugefahren, da war das Rennen aber leider auch schon vorbei...
Mit Platz 9 am Ende hatte ich meinen Startplatz wieder inne, also endlich mal keine Plätze im Rennen verloren wie die ganze letzte Saison, bei so einem schlechten Qualifying ist das aber auch keine wirkliche Leistung.
War aber trotzdem ein schöner Saisonauftakt und macht Lust auf mehr